Kanale kranke: was wir betrauern und was nicht

In der Win­ter­aus­gabe 2015 von „Königs­brunn aktuell“ meldet sich die ÖVP zum Punkt “Schmutzwasserkanal” wie fol­gt zu Wort:

Laut Verord­nung sind öffentliche Kanalan­la­gen alle 10 Jahre auf ihren Zus­tand zu über­prüfen und falls notwendig, zu sanieren. Warum dies vom ehe­ma­li­gen Amt­sleit­er Bauer nicht in die Wege geleit­et wurde, kon­nten wir bei der Befahrung des Kanales in Königs­brunn erah­nen. Der Kanal weist erhe­bliche Män­gel auf.

Gut, die erhe­blichen Män­gel ste­hen also offen­bar außer Frage. Weit­er im Text:

Inter­es­sant ist nur, dass die Kri­tik an diesem Ver­säum­nis von jen­er Liste kommt, welche immer noch der „guten alten Gemein­de­führung”, welche für diese Mis­ere ver­ant­wortlich ist, nach­trauert.

Es ändert am drin­gen­den Sanierungs­be­darf der Kanal­i­sa­tion natür­lich gar nichts, wer an der richtiger­weise als Mis­ere apos­tro­phierten Sit­u­a­tion schuld ist. Man muß nur etwas dage­gen tun. Ob man aber tat­säch­lich das Aus­maß der Mis­ere erkan­nt hat? Wie bere­its hier berichtet, sind für 2016 im außeror­dentlichen Haushalt lediglich Aus­gaben für “Div. Baukosten Kanal­pro­jek­te” in Höhe von € 70.000,- bud­getiert. Sollen oder kön­nen mit diesen € 70.000,- in diesem Jahre tat­säch­lich sowohl weit­ere Kanal­be­fahrun­gen (Kosten für KG Königs­brunn allein ca. € 80.000,-) finanziert als auch mit der drin­gend nöti­gen Kanal­sanierung begonnen wer­den? Diese Beiläu­figkeit, mit der offen­bar die Angele­gen­heit behan­delt wird und die sich im Voran­schlag nieder­schlägt, betrauern wir. Wir sind wirk­lich ges­pan­nt, was sich mit dieser Summe alles umset­zen (oder nicht umset­zen) läßt.

Klarstel­lung am Rande: wir haben rein von ein­er men­schlichen Warte aus etwas gegen Aus­gren­zung und Het­ze, aber daß wir der “guten alten Gemein­de­führung” nach­trauern, hal­ten wir für eine Mär. Im Gegen­teil, die Führung ist uns eigentlich nicht neu genug. Denn inter­es­sant ist auch, daß die neue Gemein­de­führung (also Bürg­er­meis­ter und Gemein­de­vor­stand) zu immer­hin 50 % mit der “guten alten Gemein­de­führung” iden­tisch ist.

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